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Die „K-Wave“ hatte mich bis dahin noch nicht wirklich erfasst – erst durch die Netflix-Serie „Extraordinary Attorney Woo“ wurde mein Interesse an Südkorea geweckt. Die Serie spielt in Seoul und bietet faszinierende Einblicke in das koreanische Leben. Sie erzählt die Geschichte von Woo Young-woo, einer brillanten jungen Anwältin mit Autismus, die sich in einer renommierten Kanzlei behauptet. Ihre unkonventionelle Denkweise und ihr scharfer Verstand ermöglichen es ihr, komplizierte juristische Fälle zu lösen, während die Serie gleichzeitig einen bewegenden und humorvollen Blick auf das Leben in Korea wirft.

Marja und ich, reiseerprobt und neugierig auf neue Abenteuer, machten uns im Sommer 2024 auf den Weg nach Südkorea – einem Land voller kultureller Schätze, faszinierender Landschaften und kulinarischer Überraschungen. Nach unseren Reisen durch Laos, Bosnien-Herzegowina und Barcelona freuten wir uns besonders auf dieses Ziel. Von Frankfurt aus flogen wir rund 12 Stunden nonstop mit Lufthansa nach Seoul Incheon, wo uns bereits der riesige Flughafen beeindruckte. Mit der AREX (Airport Railroad Express) ging es weiter ins Zentrum Seouls – Tipp: Wenn du es eilig hast, nimm den AREX Expresszug, der ohne Zwischenstopp in die Stadt fährt. Für uns wäre das praktischer gewesen, aber wir entschieden uns für den All-Stop Train, der an mehreren Stationen hielt. Dennoch erreichten wir problemlos unsere Unterkunft und konnten gleich mit der Erkundung von Seoul beginnen.

Tipp 2: Unbedingt eine T-Money Card kaufen und aufladen! Damit kann man bequem die Busse, U-Bahnen und sogar einige Taxis nutzen – das erleichtert das Reisen ungemein. Am Ende der Reise habe ich das restliche Guthaben im GS25 am Flughafen für die letzten Einkäufe verwendet.

Tipp 3: Über getyourguide habe ich mir eine koreanische eSIM mit 5 GB gekauft, die es mir ermöglichte, überall problemlos auf mobile Daten zuzugreifen. Das war besonders in Mokpo und Yeosu eine große Hilfe, da viele Infotafeln, Speisekarten und andere Informationen nur in Koreanisch vorlagen. Mit Google konnten wir sie einfach übersetzen und uns so besser orientieren.
SEOUL: Tradition und Moderne
In Seoul verbrachten wir drei Nächte im Hostel Korea – Ikseon, das sich in der Nähe des Ikseon-dong Hanok Village befindet, welches wir erst am nächsten Tag erkundeten. Das Viertel hat eine gemütliche, fast dörfliche Atmosphäre, geprägt von traditionellen Häusern, Restaurants, Cafés und kleinen Boutiquen. Der Changdeokgung Palace lag ebenfalls nur wenige Gehminuten entfernt und bot uns gleich am ersten Morgen einen beeindruckenden Einstieg in unsere Südkorea-Reise.
Unsere erste online gebuchte „Tour“ führte uns gegen 10 Uhr zum Changdeokgung Palace, wo vor allem der Secret Garden mit seiner friedlichen Atmosphäre und wunderschönen Natur bleibenden Eindruck hinterließ. Die drückende Schwüle an diesem Tag war jedoch kaum auszuhalten – selbst die Einheimischen hatten solch eine Hitze selten erlebt, wie uns unsere Tourguide mehrmals betonte. Sie sprach unermüdlich weiter, doch ich konnte nur schwer zuhören, da ich hauptsächlich damit beschäftigt war, mir den Schweiß von der Stirn zu wischen.
Am Nachmittag wagten wir uns trotz der Hitze auf eine anstrengende Wanderung zum Cheongwadae Observatory. Nach unzähligen Treppenstufen erreichten wir schweißgebadet die Spitze und wurden mit beeindruckenden Aussichtspunkten über Seoul belohnt. Dort trafen wir auf einen älteren Herrn, der uns nicht nur die besten Plätze für Panoramablicke zeigte, sondern auch spannende Geschichten über die Stadt erzählte. Seine Erzählungen waren faszinierend, auch wenn er am Ende in merkwürdige Verschwörungstheorien über Corona und die „Hochhausmafia“ abschweifte.









Nach dieser intensiven Wanderung fanden wir uns völlig erschöpft in einem schicken Weihnachtsrestaurant wieder. Natürlich waren wir vollkommen underdressed und fühlten uns als das falsche Publikum, doch wir wurden dennoch freundlich bedient. Zum Glück waren wir die einzigen Gäste, sodass wir uns in Ruhe erholen und unseren Durst stillen konnten.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir das berühmte Bukchon Hanok Village, einen der wohl bekanntesten Orte Seouls. Die vielen Influencer*innen, die wild für Fotos posierten und teilweise die Wege blockierten, fielen sofort auf. Trotzdem konnten wir die Magie des Ortes spüren. Das Bukchon Village beherbergt rund 900 traditionelle Hanok-Häuser, die aus Stein, Holz, Erde und Reispapier bestehen und durch ihre Schrägdächer auffallen. Einige dieser Häuser können auch von innen besichtigt werden. Wichtig ist, die Besuchszeiten einzuhalten und die Verhaltensregeln zu respektieren, um die Anwohner nicht zu stören und den Charme des Ortes zu bewahren.
Das haben wir außerdem in Seoul erlebt:
- Besonders faszinierend war das quirlige Ikseon-dong Hanok Village mit seinen bunten Gassen und den tollen Cafés. Die Atmosphäre dort war einfach einzigartig.
- Der Besuch im Yeouido Hangang Park war ebenfalls ein Highlight. Wir entdeckten witzige Kunstinstallationen und nutzten die Wasserflächen, um uns abzukühlen.
- Die Rund-um-Aussichten vom N Seoul Tower waren beeindruckend – der Blick auf die Stadt aus der Höhe bleibt unvergesslich.
- Die gigantische COEX Mall begeisterte uns mit ihren imposanten Büchertürmen. Und natürlich durfte das berühmte Gangnamstyle-Denkmal nicht fehlen – ein Muss für ein Foto, das wir allerdings verschmähten.
Im nächsten Teil geht die Reise weiter
nach Mokpo & Yeosu...
——— ENGLISH ———
The „K-Wave“ hadn’t really caught me until then – it was only through the Netflix series „Extraordinary Attorney Woo“ that my interest in South Korea was sparked. The series is set in Seoul and offers fascinating insights into Korean life. It tells the story of Woo Young-woo, a brilliant young lawyer with autism, who makes her mark at a prestigious law firm. Her unconventional thinking and sharp mind help her solve complex legal cases, while the show offers a touching and humorous glimpse into life in Korea.
In the summer of 2024, Marja and I, seasoned travelers and eager for new adventures, set off for South Korea – a country full of cultural treasures, breathtaking landscapes, and culinary surprises. After our trips through Laos, Bosnia-Herzegovina, and Barcelona, we were particularly excited about this destination. We flew nonstop for about 12 hours with Lufthansa from Frankfurt to Seoul Incheon, where the massive airport already left us impressed. From there, we took the AREX (Airport Railroad Express) into the heart of Seoul – Tip 1: If you’re in a hurry, take the AREX Express, which goes nonstop into the city. It would have been more practical for us, but we chose the All-Stop Train, which makes several stops along the way. Nevertheless, we arrived at our accommodation without any issues and were ready to start exploring Seoul.

Tip 2: Be sure to buy and load a T-Money Card! It allows you to conveniently use buses, subways, and even some taxis – it makes traveling so much easier. At the end of my trip, I used the remaining balance at a GS25 convenience store at the airport for some last-minute purchases.

Tip 3: I bought a Korean eSIM with 5 GB of data through getyourguide, which allowed me to easily access mobile data everywhere. This was especially helpful in Mokpo and Yeosu, where many information signs, menus, and other details were only in Korean. With Google, we could easily translate them and navigate more effectively.
Seoul: Experiencing Tradition & Modernity
We spent three nights in Seoul at Hostel Korea – Ikseon, located near the Ikseon-dong Hanok Village, which we only explored the next day. The neighborhood has a cozy, almost village-like atmosphere, filled with traditional houses, restaurants, cafés, and small boutiques. Changdeokgung Palace was also just a short walk away, giving us a truly impressive start to our South Korean adventure on our first morning.
Our first pre-booked online “tour” took us to Changdeokgung Palace at around 10 a.m., where the Secret Garden especially stood out with its peaceful atmosphere and beautiful natural surroundings. However, the oppressive humidity that day was almost unbearable – even the locals had rarely experienced such heat, as our tour guide repeatedly reminded us. She continued talking tirelessly, but I found it hard to listen as I was mostly preoccupied with wiping the sweat from my forehead.
In the afternoon, despite the heat, we braved a challenging hike to the Cheongwadae Observatory. After countless steps, we reached the top, drenched in sweat, but were rewarded with impressive panoramic views over Seoul. There, we met an older man who not only showed us the best spots for stunning views but also shared fascinating stories about the city. His tales were captivating, although he eventually veered into strange conspiracy theories about COVID and the „high-rise mafia.“ After this exhausting hike, we found ourselves completely worn out in a fancy Christmas-themed restaurant. Naturally, we were completely underdressed and felt like the wrong crowd for such a place, but we were still served kindly. Luckily, we were the only guests, so we could relax and quench our thirst in peace.
To wrap up the day, we visited the famous Bukchon Hanok Village, one of Seoul’s most well-known spots. The many influencers posing for photos and often blocking the paths immediately caught our attention. Despite this, we could still feel the magic of the place. Bukchon Village is home to around 900 traditional Hanok houses made of stone, wood, earth, and rice paper, known for their slanted roofs. Some of these houses are open for visitors to explore. It’s important to respect the visiting hours and follow the guidelines to avoid disturbing the local residents and to preserve the charm of this special place.
Here’s what else we experienced in Seoul:
- The lively Ikseon-dong Hanok Village with its colorful alleys and great cafés was particularly fascinating. The atmosphere there was truly unique.
- Our visit to Yeouido Hangang Park was another highlight. We discovered amusing art installations and enjoyed the water features to cool off.
- The 360-degree views from the N Seoul Tower were impressive – the view of the city from above is unforgettable.
- The gigantic COEX Mall amazed us with its towering bookshelves. And of course, the famous Gangnamstyle monument couldn’t be missed – though we opted not to take a photo with it.
The journey continues
to Mokpo & Yeosu...










