¡VIVA COLOMBIA! – PT. 2

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BOGOTÀ – EL CAPITAL DE COLOMBIA

The Colombian capital is probably not for everyone. It’s loud and chaotic. Old cars squeeze through narrow streets. Latin Pop blares from the pubs. Exhaust gases obscure the view and mingle with the smell of burnt food. Arepas, sausages, kebabs and corn on the cob sizzle on the grills of street vendors. Others sell a random mix of things and yell out loudly what they’ve got to offer: CDs and DVDs, stun guns, blinking christmas hats, watches, underwear, phones, sunglasses. The offer is extensive. Graffiti and street art decorate many houses, which might collapse every moment. A turbulent history has left its traces. But in all this chaos, there is a lot to discover and experience. Our apartment for the next for example: La Candelaria Magica. Movie posters fill almost every available space on the walls (mainly horror movies), old VCRs and cassette players decorate the shelves and my personal highlight: a life-size lady in a red dress sitting on the sofa. A mannequin that will scare me at night quite a few times. Situated directly opposite our apartment is the „Mega Burguer“ where even late at night interesting hamburger variations are served. Unfortunately we’re also surrounded by many pubs & bars. Sleepless nights included.

My personal favorite place in Bogotá is the Fernando Botero Museum: a beautiful building in the Spanish colonial style with art from around the world and all eras, right in the historic district of La Candelaria. Botero is one of the most popular artists in Latin America and was made famous by a very specific characteristic of his works: All his characters are large – very large. Also worthwhile is a trip to the most famous mountain of Bogotá, the Cerro de Monserrate. The top can be reached within a few minutes by funicular. At an altitude of 3152 meters one and can visit the church of „El Señor Caído“ and enjoy great views of the megacity Bogotá. During our visit it was rather cloudy and the view therefore somewhat hazy. Immediately after our visit to the summit we got caught in an awful downpour, Colombian style. We had no choice but to buy two very chic red plastic ponchos for a few bucks. The saleswoman obviously thought that was incredibly funny and couldn’t stop laughing… who knows why 😉

——— DEUTSCH ———

Die kolumbianische Hauptstadt ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Sie ist laut und chaotisch. Uralte Autos quetschen sich hupend durch die schmalsten Gassen. Latin Pop dröhnt aus den Anlagen der Pubs. Auspuffabgase vernebeln die Sicht und vermischen sich mit dem Geruch nach verbranntem Essen. Arepas, Würstchen, Fleischspieße und Maiskolben brutzeln auf den Grills der Straßenstände. Menschenmassen strömen vorbei. Händler preisen lautstark ihre Waren an allen Ecken der Stadt an. Gebrannte CDs und DVDs, Elektroschocker, blinkende Weihnachtsmützen, Kreisel, Handys, Sonnenbrillen. Das Angebot ist umfangreich. Graffitis und Street Art schmücken viele Häuser, die teilweise fast einsturzgefährdet wirken. Eine turbulente Geschichte hat ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Doch in all diesem Chaos gibt es unglaublich viel zu entdecken und erleben.

Angefangen bei unserem Apartment für die nächsten Tage: La Candelaria Magica. Filmposter an allen Wänden, alte Videorekorder und Kassettenspieler schmücken die Regale, auf dem Sofa sitzt eine lebensgroße Dame in rotem Kleid. Eine Schaufensterpuppe, die mich des Nachts noch einige Male erschrecken wird. Direkt gegenüber der „Mega Burguer“, wo auch spät nachts noch interessante Hamburgervariationen mit fünf Salsas, viel Kraut, mehreren Käseschichten und einer Zwiebelmasse gebrutzelt werden. Im näheren Umkreis befinden sich allerdings leider auch einige Pubs & Bars, die uns sehr unruhige Nächte dank Dauerbeschallung mit lateinamerikanischem Gitarrengeklimper und kitschigen Liebesschnulzen verschaffen.

Mein persönlicher Lieblingsort in Bogotá ist das Fernando Botero-Museum: ein wunderschönes Gebäude im spanischen Kolonialstil mit Kunst aus aller Welt und allen Epochen, direkt im historischen Stadtteil La Candelaria. Botero ist einer der bekanntesten Künstler Lateinamerikas und wurde durch eine sehr spezielle Charakteristik seiner Werke berühmt: Alle seine Figuren sind dick – sehr dick. Ebenfalls lohnenswert ist ein Abstecher auf den berühmtesten Berg Bogotás, den Cerro de Monserrate. Per Standseilbahn („funicular“) erreicht man innerhalb weniger Minuten eine Höhe von 3152 Metern und kann die Kirche des „El Señor Caído“besichtigen sowie tolle Blicke auf die Millionenstadt Bogotá genießen. Während unseres Besuches war es leider ziemlich wolkig und die Sicht daher etwas diesig. Typisch kolumbianisch-kitschig sind die vielen bunten Bienen, Schmetterlinge und Vögel aus Plastik, die den gesamten Gipfel „verschönern“. Direkt nach unserem Besuch dieses Wallfahrtsortes gerieten wir in einen echten bogotanischen Wolkenbruch mit Gewitter. Zwangsläufig mussten wir uns zwei sehr schicke, rote Plastikponchos für jeweils ca. 0,90 EUR leisten, was die Verkäuferin unglaublich lustig zu finden schien und gar nicht mehr mit dem Lachen aufhören wollte…

Botero Museum · Museo Botero

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EINE KOLUMBIANISCHE POSTKARTEN ODYSSEE

Eine letzte erzählenswerte Geschichte aus Bogotá handelt von Briefmarken. Oder vielmehr der Nichtexistenz von Briefmarken bzw. Postkarten im Allgemeinen. Ein wichtiges Ritual meiner Reise ist das Auswählen und Schreiben von Karten aus besonders erinnerungswürdigen Städten und Orten. Bereits in Panamá musste ich jedoch feststellen, dass dies kein einfaches Unterfangen ist. Es gibt nämlich, wie bereits in älteren Beiträgen erwähnt, keine offizielle Poststelle. Allerdings konnte ich direkt um die Ecke meines Hostels ein Privatunternehmen ausfindig machen, welches meine Postkarten für den stolzen Preis von ca. 4,00 EUR pro Stück verschickt hat. Wie ich hörte, sind einige bereits angekommen… es besteht also berechtigte Hoffnung, dass es auch der Rest noch in diesem Jahr schaffen wird. Heute geht es jedoch nicht um Panamá, sondern um Kolumbien. Um das Wichtigste gleich vorwegzunehmen: Alle geschriebenen und mühevoll gesammelten Postkarten aus Kolumbien stecken noch in meinem Rucksack und werden ihre Reise in Richtung Deutschland mit einem Umweg über Santiago de Chile antreten. Es war trotz großer Anstrengungen und endloser Gespräche nicht möglich, einen einigermaßen bezahlbaren Postweg aufzutreiben. Mondscheinpreise von rund 30,00 EUR pro Postkarte, Gelächter, verwirrte Blicke, wildes Getuschel und dann folgendes Gelächter, unverständliche Erklärungen, warum und weshalb man in Kolumbien keine Postkarten verschickt, Sprachbarrieren, nicht-existierende Gebäude und Adressen, so das kurze Fazit einer ergebnislosen Suche. Es gibt zwar ein kolumbianisches Postunternehmen namens 472, aber selbst Kolumbianer scheinen dem nicht zu trauen. Die Bewertungen im Internet sind vernichtend und die Erfolgsaussichten äußerst gering. Wer also demnächst eine Postkarte aus Kolumbien in den Händen halten darf, weiß nun, dass diese einen sehr langen und besonderen Weg hinter sich haben 😉

Weitere Geschichten aus Kolumbien folgen im dritten Teil von ¡Viva Colombia!

—————— ENGLISH ——————

One last story from Bogotá worth telling is about stamps. Or rather the non-existence of postage stamps or post cards in general. An important ritual of my trip is to select and write cards from most memorable cities and places. But having experienced Panamá, I know that that’s not as easy as one might think. Mainly because neither Panamá nor Colombia have an „official“ post office. Luckily I was able to find a private company in Panama-City right next to the hostel. In Colombia I ran out of luck. All written postcards from there are still in my backpack and are going to take a long detour via Santiago de Chile on their way to Germany or the USA. If you’re going to hold a postcard from Colombia in your hands, you know now that it travelled a long way…

More stories from Colombia to follow in the third part of ¡Viva Colombia!

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