¡Hola, Panamá!

DER ERSTE TAG / THE FIRST DAY

Der erste Tag in einem neuen Land ist stets ein ganz besonderer, wenn auch nicht unbedingt der schönste. Mein Panamá-Abenteuer beginnt noch in den USA. Es regnet in Strömen, als wir von Manassas zum Flughafen Dulles aufbrechen. Aus der Ferne ist Donnergrollen zu vernehmen und einige Blitze zucken über den Himmel. „Perfektes Flugwetter“, denke ich. Natürlich ist mein Flug wetterbedingt erheblich verspätet und ziemlich turbulent, wie ich kurze Zeit später herausfinden muss. An Schlaf ist definitiv nicht zu denken! Gefühlte Stunden später (es waren keine zwei) erreichen wir schließlich Orlando. Mittlerweile ist es 1:00 Uhr nachts und ich muss noch bis 7:30 Uhr auf meinen Anschlussflug nach Miami warten. Blöderweise öffnet der Check-In erst vier Stunden vor Abflug und ich sitze mit meinem Gepäck in der Wartehalle und versuche angestrengt, nicht einzuschlafen. Immerhin schaffe ich es in dieser Zeit, meinen Blog wieder zu beleben und einen neuen Beitrag zu verfassen. Irgendwie vergeht die Zeit und ein Blick auf mein Flugticket lässt meine Laune erheblich ansteigen: FIRST. Yeah, ich fliege 1. Klasse nach Miami! Zu doof, dass der Flug nur eine Stunde dauert… Diese Stunde genieße ich jedoch in vollen Zügen und lasse mir ein Glas Orangensaft nach dem anderen servieren. In Miami heißt es dann schließlich: „Good-bye, USA! Hola, Panamá!“

The first day in a new country is a special day, but not necessarily the best one. My Panamá adventure starts in the States. It’s pouring down as I leave Manassas. Thunder can be heard from the distance and lightning flashes across the sky. „Perfect flying weather“, I think. My flight is delayed and very turbulent; due to the bad weather of course. Not good! Sleep is definitely out of the question! Hours later (only two actually) I finally make it to Orlando. It is now 1:00 am and I have to wait another 6 hours and 30 minutes for my connecting flight to Miami. The check-in doesn’t open until four hours before scheduled flight time. My luggage and I sit in the empty waiting room, bored, tired. After all, I finally find some time to „revive my blog“ and write a new post. Magically – thanks, Mickey! – time goes by quickly. As I Iook closer at my ticket, my spirits rise significantly: FIRST. Yeah, I fly first class to Miami! Too bad that the flight takes only an hour … However, I enjoy this hour to the fullest and l drink every juice and eat every cookie I get served. In Miami it’s finally time to say: „Good-bye, USA! Hola, Panamá!“

MIAMI FROM ABOVE

RAUS AUS DER KOMFORTZONE / OUT OF THE COMFORT ZONE

Ich verlasse die „Komfortzone“ und betrete zentralamerikanischen Boden. Die Einreise verläuft völlig problemlos. Ich muss weder nachweisen, dass ich über $500 in bar verfüge, noch ein Ausreiseticket oder ähnliches vorweisen – entgegen der Meinung vieler anderer Reisender. „Welcome to Panamá!“, sagt der Beamte, stempelt meinen Reisepass und winkt mich durch. Als ich den Flughafen verlasse, werde ich von einer Welle schwül-heißer Luft fast erschlagen. Zum Glück wartet mein klimatisierter Shuttlebus bereits auf mich. Der Fahrer hält ein großes gelbes Schild in den Händen: Johanas Woltz. Um $34 ärmer, dafür aber völlig stressfrei, erreiche ich so mein Hostel. Einfach zu finden ist es nicht. Mein Fahrer irrt einige Mal im Kreis umher und befragt mehrere Passanten nach dem Weg. Ich überlege in der Zwischenzeit etwas nervös, ob und wie viel Trinkgeld man in Panama geben soll/kann/muss. Hätte ich das nicht vorher mal googeln können? Da die beiden Fahrer zu zweit unterwegs sind, gebe ich schließlich $2 pro Person. Sie bedanken sich überschwänglich und tragen mein Gepäck bis an die Rezeption. War wohl die richtige Entscheidung… Von nun an sind meine Spanischkenntnisse gefordert. Der Check-In verläuft komplett auf Spanisch. Sofort fällt mir der panamaische Akzent auf. Puh, nicht ganz einfach! Mein Geld werde ich trotzdem los und irgendwie erreiche ich meine habitacion #4 und verstehe, dass ich ein Bett auswählen kann. Meine drei Mitbewohner machen einen wenig gesprächigen Eindruck. Sie liegen in ihren mit Handtüchern behängten Betten und scheinen mit Chatten beschäftigt. Ich meine, Spanisch herauszuhören. Einen Schlüssel gibt es offenbar nicht. Das Badezimmer ist winzig und auf dem Klo lässt es sich nur schräg sitzen. Interessant. Eine Klimaanlage ist ebenfalls nicht existent, dafür aber einen großen Deckenventilator, der immerhin für eine angenehme Brise sorgt.

I have to leave my „comfort zone“ and enter Central American soil. The entry works without any problems. I don’t need evidence of having more than $ 500 in cash, I don’t need to show an „exit ticket“ or proof of onward travel- contrary to the opinions of many other travelers. „Welcome to Panamá!“, says the official, stamps my passport and waves me through customs. As I leave the airport, I’m overwhelmed by a wave of hot and humid air. Luckily my air-conditioned shuttle bus is already waiting for me. The driver is holding a big yellow sign in his hands: Johanas Woltz. Poorer by $ 34, but completely stress-free, I reach my hostel. It is not easy to find though. My driver wanders around in a circle a few times and asks several pedestrians for directions. Meanwhile, I wonder a little nervous, whether I should tip in Panamá or not. Why didn’t I try a googe search in advance? I decide to leave each driver a $ 2 tip. They thank profusely and carry my luggage up to the reception. Probably the right decision… From now on, my Spanish skills are required. Check-in runs entirely in Spanish. Now I realize the Panamanian accent. Whew, not easy! They take my money anyways and somehow I end up in habitacion #4 and understand that I can choose a bed. My three roommates make a not very communicative impression. They lie in their beds draped with towels and seem preoccupied with chatting. I’m pretty sure I can hear some Spanish whispering. Apparently there’s no room key. The bathroom is tiny. Air-conditioning is non-existent, but a large ceiling fan provides a nice breeze at least.

PANAMA CITY

PTY.LIFE

Ich bin erstmal überfordert und zu müde, um mir weitere Gedanken zu machen. Innerhalb weniger Sekunden befinde ich mich in einer wohlverdienten Tiefschlafphase und wache erst wieder auf, als es draußen bereits dunkel wird. (Im Zimmer ist davon eher weniger zu merken, da die Straßenlaternen alles taghell erleuchten). Ich beschließe, die nähere Umgebung zu erkunden. Die vielen Warnungen und „Safety-Advices“ schwirren mir noch im Kopf herum, aber ich kann keine Sekunde länger im Bett liegen bleiben. Es ist heiß und mein Rücken tut weh. Allerdings stehe ich vor einem mittelgroßen Problem: Ich habe keinen Schlüssel. Wie verlässt man das Hostel? Wie kommt man wieder zurück? Ich versuche, an der Rezeption nachzufragen. Hm. Was habe ich da bloß gefragt? Die nette Dame hört gar nicht mehr auf zu reden und ich verstehe kein Wort, von dem, was sie mir zu erklären versucht. Trotzdem lächle ich freundlich und sage: „Si!“ (Eigentlich denke ich: „Nix wie raus hier!“) Ich springe die Treppen nach unten zur Ausgangstür und – KRACH – die Tür ist verschlossen. Autsch! Mittlerweile weiß ich, dass die Rezeptzionisten die Tür per Knopfdruck öffnen, wenn man nach draußen oder zurück ins Hostel möchte. Learning by doing. Der erste Tag ist anstrengend! Alles ist neu, alles ist anders. Etwas orientierungslos irre ich durch Panamas historisches Stadtviertel Casco Viejo. Immerhin finde ich einen Mini-Market und schaffe es, mir eine Flasche Wasser zu organisieren. Essenstechnisch komme ich nicht wirklich weiter und muss mich mit zwei Minitüten Chips begnügen. Mir reichts für heute! Ich kehre zurück ins Hostel – La puerta, por favor! – und lege mich ins Bett.

I’m too tired to think about anything anymore. Within seconds I find myself in a well-deserved sleep and wake up again as night falls. (Don’t notice that inside the room since streetlights illuminate everything.) I decide to explore the surrounding area. The many warnings and „safety advices“ buzz around in my head, but I can’t stay in bed a second longer. It’s so hot and my back hurts. However, I have a small problem: I have no key. How do I leave the hostel and more importantly: How do I get back? I try to ask at the reception. Mhm. What have I just asked? The nice lady won’t stop talking and I do not understand a word of what she is trying to tell me. Nevertheless, I smile friendly and say: „Si“ (My actual thought: „Get out of here!“) I run down the stairs to the exit door and – BAM – the door is locked. Ouch! Now I know that the receptionists open the door by pressing a button as soon as you enter or exit the hostel. Learning by doing. The first day is exhausting! Everything is new, everything is different. Somewhat disoriented I wander around Panama’s historic district Casco Viejo. After all, I find a mini-market and manage to organize a bottle of water. Food-wise, I’m not lucky and all I get are two small bags of chips. Enough for today! I return to the hostel – La Puerta, por favor! – and go to bed. Again.

CASCO VIEJO

DER ZWEITE TAG / THE SECOND DAY

Das erste Frühstück in einem neuen Hostel gehört zweifelsfrei zu den aufregendsten Erlebnissen jeder Reise. Wen werde ich treffen? Was gibt es zu essen? Gibt es Früchte, Tee oder Kaffee? Wie sind die Leute drauf? Wie ist die Stimmung? Finde ich einen freien Platz?… In diesen Momenten fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind. Man beobachtet aufmerksam, was die anderen so machen. „Ah, da liegt das Besteck!“ oder „Ach, so funktioniert der Toaster.“ Ist das erste Frühstück überstanden, geht es generell nur noch bergauf. In Panamá ist das nicht anders. Mittlerweile fühle ich mich schon Zuhause. Ich habe mir ein gutes Bett erobert (direkt unter dem Deckenventilator), weiß wie man Wäsche wäscht, kenne die wichtigsten Straßen, die günstigsten Restaurants und habe viele Leute aus aller Welt kennengelernt. Von den folgenden Abenteuern in Panama City (PTY) berichte ich demnächst im zweiten Teil von ¡Hola, Panamá!.

The first breakfast in a new hostel is without doubt one of the most exciting experiences of any trip. Who will I meet? What is there to eat? Are there any fruits, tea or coffee? How are the people? Where will I sit?… In these moments I feel like a little child again. I closely watch what others are doing and try to copy their behavior. Sometimes it works, sometimes it doesn’t. „Ah, that’s where the spoons are!“ or „Oh, that’s how the toaster works“. If you survive the first breakfast, it generally gets better day by day. Panamá is no different. Meanwhile I feel at home. I have „conquered“ a well-located bed below the fan, know how to wash laundry, navigate through the main streets, eat at the cheapest places and – best of all – met many new people from around the world. More Panamá adventures soon!

CASCO VIEJO

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